Eine kleine, feine Gruppenreise, veranstaltet von Belvelo, in einen kaum bekannten Teil Griechenlands, begleitet von Ute Peters.
Eine abgeschiedene und magische Welt zwischen archaischen Bräuchen und herzlicher Gastfreundschaft erwartet uns auf der südgriechischen Halbinsel Peloponnes. Auf unseren E-Bikes werden wir die nächsten 8 Tage den Zauber der Ägäis mit allen Sinnen spüren.
Tag 1
Wir starten mit 13 Personen in Hamburg mit einem Direktflug nach Athen. Die griechische Airline Aegean bietet immer noch Getränke, wie Kaffee, Tee, Saft, Wasser und einen kleinen Snack kostenfrei an, sehr angenehm. Nach drei Stunden Flugzeit landen wir in Athen und nehmen problemlos unser Gepäck in Empfang, alles ist unversehrt angekommen. Liza, unsere örtliche Reiseleitung, wartet schon auf uns und nimmt uns am angegebenen Treffpunkt in Empfang.
Gut gelaunt und voller Vorfreude folgen wir Liza zu unserem Bus und dem Fahrer Vassilis, der uns für die nächsten 8 Tage begleiten und fahren wird.
Vassilis fährt uns in ca. 1,5 Stunden in eine komplett andere Welt. Der Hafenort Loutraki ist unsere erste Station und wir checken im Hotel Bakos ein. Dort treffen wir auch auf unseren 14. Gast. Nun sind wir komplett!
Bei herrlichstem Sonnenschein lernen wir unsere E-Bikes kennen, Panajotis und Juri komplettieren unser griechisches Team und stehen immer hilfsbereit zur Verfügung, geben Ratschläge und Tipps, und halten die Räder in Schuss. Wir werden mit neuen, hochwertigen Rädern von KTM radeln und erhalten eine kleine Einführung in die Welt der E-Bikes. Nachdem wir uns ein bisschen ausprobiert haben (die meisten kennen sich schon mit E-Bikes aus) radeln wir zum Golf von Korinth und anschließend zur ersten griechischen Taverne auf dieser Reise. Was für ein Genuss, die traditionelle, griechische Küche mit Tzatziki, Bauernsalat, Brot, gebratenen Auberginen und Zucchinis – nur eine kleiner Auszug, der geschmackvolle Hauswein darf natürlich nicht fehlen. Glücklich, satt und voller Vorfreude auf den nächsten Tag schlendern wir zu Fuß an der Küste von Loutraki im Abendlicht ins Hotel zurück. Die Räder sind inzwischen verladen worden und warten im zweiten Begleitbus auf uns.
Tag 2
Nach dem Frühstück geht es nun wirklich auf den Peloponnes. Aber vorher halten wir noch einmal am Golf von Korinth, und bestaunen das Bauwerk von oben, ein gigantischer Ausblick. Der berühmte Kanal wurde zwischen 1881 und 1893 auf einer Länge von über 6.300 m in das Felsgestein zwischen dem griechischen Festland und der Halbinsel Peloponnes „gehauen“.
Wir fahren mit unserem Begleitbus zum UNESCO-Welterbe, zum Burgberg des antiken Mykene, in vorklassischer Zeit eine der bedeutendsten Städte Griechenlands. Liza erzählt uns während der Busfahrt aus der griechischen Geschichte, das macht sie frisch und fröhlich, so wie auch ihr Temperament ist. So macht es Spaß und wird verständlich und wir werden ein bisschen in die Geheimnisse und die Mystik Griechenlands eingeweiht. Das Grab von Agamemnon – Nachfahre von Tantalos und Anführer der Griechen im trojanischen Krieg darf auf unserer Besichtigungstour natürlich nicht fehlen. Von den erhaltenen Gräbern ist es das größte im antiken Griechenland.
Die Sonne brennt inzwischen mit über 30 Grad, und wir freuen uns sehr auf unsere erste richtige Tour mit frischem Fahrtwind. Panajotis und Juri haben unsere E-Bikes schon bereit gestellt und wir schwingen uns auf die Räder.
Wir fahren ca. 35 km hinunter in die malerischen Altstadtgässchen von Nafplio, einem Hafenstädtchen am Argolischen Golf. Der Fahrtwind weht uns herrlich erfrischend um die Ohren. In Nafplio haben wir ein bisschen Zeit und schlendern durch die Gassen und lassen uns Eis oder Getränke schmecken. Nun geht es mit dem Bus weiter nach Leonidio, ein verträumtes Bergdorf, das hoch über der Küste thront. Unser Hotel Hatzipanagyiotis ist urig und besonders mit einer sehr ansprechenden und gemütlichen Einrichtung. Die ganze Anlage ist liebe- und geschmackvoll gestaltet. Auf der ausgesprochen schönen Hotelterrasse haben wir uns dann den Sundowner, den ganz typischen Ouzo, schmecken und den Tag fröhlich ausklingen lassen.
Tag 3
Heute Morgen geht es mit dem Bus zu einem „Spezialeinsatz“. Auf der Strecke von Leonidio nach Poulithra halten wir in einem kleinen Dörfchen, wo wir die „Landfrauen“ besuchen. Ein unscheinbares Gebäude empfängt uns, drinnen aber lernen wir griechische Frauen kennen, die die traditionellen Rezepte des Peloponnes weitergeben. Will heißen: hier werden viele Leckereien gerührt, gekocht, gebacken… und in dem örtlichen kleinen Laden verkauft. Diese Frauen leben von dem Erlös, durch sie leben die Traditionen weiter. Wir durften mit den netten Griechinnen nach ihrem Geheimrezept Kekse backen und verkosten. Das war eine sehr lustige Angelegenheit, haben doch alle (auch unsere Männer), zünftig ausgestattet mit Schürze und Haube, eifrig und gut gelaunt teilgenommen. So gestärkt und mit authentischen Erlebnissen ausgestattet starten wir mit unseren „Drahteseln“ auf einer traumhaften Panorama Route entlang der Küste nach Kiparissi. Die Straßen sind fast menschenleer, es begegnet uns kaum ein Fahrzeug, nicht zu glauben! Auf der Strecke, am Fokiana Strand, legen wir eine Mittagspause ein. Der breite Strand ist von hellen Kieselsteinen gesäumt, das türkisblaue Wasser lädt zum Baden ein. Einfach malerisch! In der kleinen Taverne nehmen wir mit großem Appetit ein weiteres Mal an einer typisch griechisch gedeckten Tafel Platz. Die vielen verschiedenen Speisen, wie Salat, Tzaziki, Brot, frittierte Zucchini und Auberginen, mit Spinat gefüllte Teigwaren und, und, und…. werden in der Mitte des Tisches aufgereiht, so dass jede/r von allem probieren kann.
So gestärkt radeln wir weiter nach Kiparissi durch eine traumhafte blühende Landschaft. Es duftet nach Thymian und Salbei, ein Fest für unsere Sinne. Berg und Talfahrt stören uns wenig, dank der Motorunterstützung unserer tollen E-Bikes. Kiparissi, ein kleines verschlafenes Dörfchen, liegt direkt am Meer. Dort werden wir heute übernachten und die Eindrücke des heutigen Tages nachfühlen. Wir checken ein im Hotel Paralaiko und den um die Ecke liegenden Myrtoo Stusios.
Tag 4
Nach einem ausgedehnten Frühstück starten wir ausgeruht mit unserem Transferbus nach Limani Gereka. Dort geht es auf die Räder RichtungMonemvasia. Wieder radeln wir auf sehr gut befestigten Straßen, fernab jeglichen Verkehrs. Aber halt, etwas Verkehr gibt es doch, uns begegnet eine Herde Ziegen. Doch der Schäfer ist nicht weit, und wir genießen auch dieses Naturerlebnis, und kommen sicher durch die Herde. Man kann mit Fug und Recht sagen „ Slow Traveling „. An einer malerischen Bucht machen wir Halt für eine kleine Kaffeepause, bevor es weitergeht zum Etappenziel Monemvasia. Eine venezianische Festung auf einem Felsen mitten im Meer, sie ragt fast wie ein versteinerter Urzeitriese aus dem Meer hervor. Bei einem Spaziergang durch die engen Gassen fühlt man sich ins Mittelalter zurückversetzt. Im Inneren befinden sich überall Hinweistafeln auf die geschichtliche Bedeutung. Heute ist Monemvasia ein Touristenmagnet mit kleinen Tavernen, Lädchen und auch Unterkünften im Inneren der Festung. Den griechischen Kaffee oder Abends den Sundowner kann man mit einem atemberaubenden Panorama genießen.
Unser Bus fährt uns auf kurvenreicher Bergstrecke zum kleinen Fährhafen Vigklafia. Wir erreichen, nach einer kurzen Überfahrt durch türkisblaues Meer, die Märcheninsel Elafonisos (Hirschinsel), dem östlichen Inselfinger Lakonien vorgelagert. Nur wenige hundert Einwohner machen dieses 19 km² große Eiland zu einem besonderen Schatz der Region, bei den Einheimischen ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Schon von weitem erblicken wir die kleine Kirche, die die Bewohner auf einer Landzunge errichtet haben, und wir erreichen den gleichnamigen Hafen Elafonisos. Im kleinen feinen Berdoussis Hotel checken wir ein und freuen uns auf ein weiteres authentisches Abendessen in einer griechischen Taverne am Meer. Unser Hotel ist nur ein Katzensprung vom Hafen entfernt. Aber zuerst genießen wir den fantastischen Sonnenuntergang. Glücklich und fern aller Alltagssorgen verbringen wir eine Nacht auf dieser paradiesischen Insel
Tag 5
An diesem Morgen frühstücken wir mit unserem Geburtstagskind Angela, es gibt kleine Geschenke von den Landfrauen aus Poulithra. Zwischenzeitlich waren Panajotis und Juri schon wieder fleißig und haben unsere E-Bikes bereitgestellt, mit geladenem Akku. Wir radeln froh gelaunt zum weltbekannten goldenen Doppelstrand Simonis Beach. Man könnte denken wir befinden uns in der Südsee und nicht in Europa, so klar und türkisblau ist das Wasser. Natürlich springen wir in die Fluten und genießen ein erfrischendes Bad, bevor wir wieder auf unsere E-Bikes steigen und zur Fähre radeln.
Auf dem Festland angekommen, radeln wir auf einer spektakulären Küstenroute ca. 35 km bergauf und bergab, nach Plitra. Wieder hat die Reiseleitung einen Geheimtipp für unseren nächsten Kaffeestopp parat. Wir steuern eine herrlich, urige Musikkneipe an, die von einem „verrückten Griechen“, der einige Zeit in Deutschland verbracht hat (so sagt die Liza, unsere griechische Reiseleitung), geführt wird. So gestärkt ist es überhaupt kein Problem weiterzuradeln. Und wer doch einmal müde wird, hat immer die Möglichkeit in unseren klimatisierten Begleitbus, sicher gefahren von Vassilis, umzusteigen.
In Plitra nehmen wir unser verspätetes Mittagessen ein und stoßen wir noch einmal zünftig auf unser Geburtstagskind an. Liza ist so engagiert und herzlich und hat eine kleine Geburtstagstorte organisiert. Nach dieser fröhlichen Runde steigen wir aber nun alle wieder in den Bus ein und fahren in die malerische Hafenstadt Gythio am Lakonischen Golf. Hier logieren wir gleich für zwei Nächte im Thirides Hotel, nicht einmal einen Steinwurf vom Meer entfernt.
Tag 6
Gythio ist so etwas wie das Tor zur geheimnisvollen Halbinsel Mani, auch als Mittelfinger vom Peloponnes bezeichnet. Mani ist so bergig, zerklüftet und unzugänglich, dass selbst die Osmanen Mani nie erobern konnten. Die Maniaten blieben immer frei und unberechenbar und entwickelten ganz eigene archaische Traditionen, die bis heute überdauern.
Wir besuchen heute die Tropfsteinhöhle Pyrgros Dirou, ein spektakuläres Naturerbe der Region. Diese Höhle wurde erst 1923 von regionalen Bewohnern wiederentdeckt und in den folgenden Jahrzehnten ausgiebig untersucht und beschrieben. Weite Teile der Gänge sind vollständig überflutet, so dass die Erkundung bis 2005 andauerte und noch heute wissenschaftlich erforscht wird. Unsere Gruppe hat die Höhle zu Fuß bestaunt und es hat uns ein wahrhaft mystischer Zauber erfasst.
Nach diesem Besuch in die Vergangenheit geht es wieder auf die Räder und wir genießen Mani auf einer ca. 45 km langen Tour von Nord nach Süd. Uns erwarten wilde, ungezähmte Landschaften, schroffe Gipfel, mittelalterliche Turmdörfer und einsame Strandbuchten. Porto Kagio, die karge, windige Südspitze galt in der Antike als Eingang zur Unterwelt. Doch uns erwartet wieder ein herrliches Dinner am Meer. Na, wenn das die Hölle ist...
Kein Problem, so gestärkt die letzte Etappe zum Hotel Thirides zurückzulegen. Uns begleitet der Blick auf Oliven,- und Orangenbäume und überhaupt grünt und blüht es in dieser Jahreszeit überall. Am Abend spazieren einige von uns an der hübschen Hafen Promenade von Gythio entlang.
Tag 7
Leider beginnt heute unsere letzte Etappe auf dieser wunderbaren Reise. Doch Liza versüßt uns den Abschied etwas und hat wieder eine Überraschung für uns parat. Wir bestaunen 3000Jahre alte Platanen. Wenn man sich überlegt, was diese Bäume zu erzählen hätten, wenn sie sprechen könnten…. Ein faszinierendes Naturerlebnis!
Auf die Räder und los gehts, gefühlt geht es am letzten Tag nur bergab. Wir könnten noch Tage so weiter radeln. Der nächste Stopp ist in einem idyllischen Bergdorf. Der Mittagstisch ist schon gedeckt und wir nehmen mitten im Dorf unter schattigen Bäumen Platz. Eine komplett andere Welt, man kann es nur genießen. Einige von uns kaufen noch ein paar Mitbringsel ein, wie Liköre, Bergkräutertee, Nüsse, Honig usw., alles heimische Erzeugnisse.
Mit Blick auf das Dorf radeln wir den Berg wieder hinunter nach Paralio Astros, unserer letzten Station. Die Ausblicke sind einfach grandios, wie auf der ganzen Tour.
Im Astros Beach Hotel checken wir nur für ein paar Stunden ein. Denn wir starten schon um 02.30 Uhr zurück zum Flughafen Athen, der einzige Wermutstropfen. Aber vorher werden wir alle gemeinsam unser Abschiedsessen genießen, wieder mit Meerblick.
Wir haben gemeinsam eine unvergessliche Reise erlebt, die uns in eine andere Welt entführt hat, in ein traditionelles Griechenland mit großer Gastfreundschaft und einer wirklich engagierten und herzlichen griechischen Reiseleitung. Wir waren sportlich, auf den Rädern unterwegs, wodurch wir diesen Teil des Peloponnes mit allen Sinnen erkunden konnten. Eine tolle Art des Reisens, nimmt man doch die Umgebung viel mehr wahr und hat einfach ein gutes Gefühl auch etwas für sich getan zu haben.
Alle sind sich einig, da muss eine Fortsetzung folgen, vielleicht in einem anderen Land….
Ich freue mich auf die nächste Tour! Ihre Ute