Florida Rundreise

Erstellt von Bettina Zwickler || Reisebericht Amerika 

Von Orlando, über Fort Myers und den Keys nach Miami mit kleinen Kindern und unglaublich vielen traumhaften Momenten. (09/2022)

Unser großes Abenteuer „Rundreise durch Florida“ stand bevor, die letzten Tage werden immer hektisch mit so viel Gepäck und Organisation bei einer 4-köpfigen Familie, aber als alle im Flieger sitzen, stellt sich der Urlaubsmodus ein. Generell bedarf es bei einer solchen Reise Eigeninitiative, Kreativität und Gelassenheit im Vorfeld, denn nicht alles kann haarklein geplant und reserviert werden. Wichtig waren für uns Flüge, Unterkünfte, Mietwagen und die Tickets für Disney World. Eine Strecke haben wir ausgearbeitet, jedoch war uns mit Kindern wichtig immer 3-4 Nächte an einem Ort zu bleiben, wir müssen uns ja alle immer akklimatisieren. Das war auch die richtige Entscheidung – nicht nur für die Kinder. Ein bisschen Sorge hatten wir vor der Hitze, aber das war unbesorgt, denn ja, es ist warm, aber es finden sich immer schattige Plätzchen und wir wollten auch keine großartigen Wanderungen unternehmen.

ORLANDO

Die erste Station war Orlando mit den beiden Parks Magic Kingdom und Animal Kingdom. Ein Tag dazwischen diente der Pause und dem Shoppen im Outlet. Das Magic Kingdom ist für mich ein „Muss“ in Orlando, der Zauber, die Figuren, die Faszination für Groß und Klein sind unbeschreiblich! Es war zwar voll vor Ort, aber mit Hilfe der Disney App konnten wir gut von Attraktion zu Attraktion ziehen ohne allzu lange anzustehen. Animal Kingdom hat uns ebenfalls richtig gut gefallen, hier war es deutlich leerer, daher konnten wir auch Mickey- und Minnie Maus besuchen! Im Park selber werden verschiedene Welten/ Gegenden durchlebt, wir haben eine Safari gemacht, waren in Pandora von Avatar, in der Wüste und verschiedensten Regenwäldern und mystischen Orten. Eine fantastische Ergänzung zum klassischen Magic Kingdom. Empfehlenswert ist generell der Besuch unter der Woche, zum einen preislich, aber auch im Hinblick auf die Anzahl der Parkbesucher*innen. Für beide Parks haben wir zu viert knapp 850 EUR gezahlt, ohne Sondertickets. Zu den Parks sind wir mit dem Bus oder auch UBER und LYFT gefahren, zwei Fahrdienste, die in den USA gerne und viel angeboten werden und einfach komfortabel sind.

FORT MYERS BEACH

Unseren Mietwagen haben wir nach den Parks in Empfang genommen, ohne Navigationsgerät, da wir uns eine Handykarte im Vorfeld besorgt haben und so 30 Tage mobil sein konnten. Auf dem Weg nach Fort Myers wurden wir von einer dicken Regenwolke verfolgt, die es unmöglich machte einen Stopp einzulegen, denn wenn es regnet, dann erstmal ordentlich. In Fort Myers Beach hatten wir uns für ein kleines Appartement entschieden, mit einem Gemeinschaftspool und in unmittelbarer Nähe zum Strand. Typisch türkis und gelb war unser Häuschen gestrichen und passte super zum Florida-feeling. Der Strand ist sensationell lang, breit und flachabfallend! Wir haben uns in die Fluten gestürzt und wurden anschließend noch vom Regen eingeholt, bei der Wärme kein Problem, aber in wenigen Sekunden war alles klitschnass – das konnte den Spaß und die Freude aber nicht mindern. Morgens wurde Sport am Strand betrieben, Wanderungen unternommen und auch das nahegelegene Naturschutzgebiet mit den Mangroven besucht. Nach Orlando war es einfach nur erholsam! Wer Pancakes liebt, sollte ins „Island Pancake House“ gehen, meine Empfehlung Zitronen-Mohn Pancake mit Blaubeeren und Sahne – ein himmlischer Genuss und Start in den Tag!
In Fort Myers war es an unserem Tag wirklich sehr heiß und müßig, daher haben wir den Besuch etwas kürzer gehalten und sind lieber noch an den Strand gegangen. Ein absolutes Highlight war der Ausflug nach Sanibel- und Captiva Island. Wir haben dort eine Bootstour durch die Everglades unternommen, völlig entspannt und auf der Suche nach Manatees (Seekühen). Ohne kleine Kinder hätten wir uns für eine Kayaktour entschieden, aber so war es auch wunderschön. Zahlreiche Vögel durften wir bestaunen und haben durch eine Biologin allerhand über das Naturreservat erfahren. Die Strände auf beiden Inseln sind herrlich! Muscheln konnten wir hier wie auch in Fort Myers Beach sammeln, Burgen bauen und uns abkühlen. Einen Sonnenuntergang muss man vor Ort auch einfach erlebt haben, das Licht, die Schatten und lustige Bilder bleiben uns in Erinnerung. Allgemein sind beide Inseln sehr erholsam und beim nächsten Mal, würden wir dort 1-2 Nächte einplanen.

EVERGLADES

Die Tage vergehen und schon geht die Reise weiter zu den Florida Keys. Auf dem Weg haben wir uns natürlich die Everglades vorgenommen. Alle waren wir gespannt auf die Krokodile und einhergehende Abenteuer. Wir hatten uns einen kleinen Boardwalk ausgesucht, bei dem man Krokodile und die fantastische Natur bewundern kann. Beides war wirklich beeindruckend! Im Anschluss hatten wir uns entgegen unserer Planung doch noch für eine Airboat-Tour durch die Everglades entschieden. Mein Tipp, unbedingt am Anfang in die Everglades einplanen und nicht in der Nähe von Miami. Die Anbieter sind am Anfang (Westen) klein und exklusiv, wir waren nur zu viert unterwegs, während wir ansonsten auf einem riesigen Boot mit knapp 80 Personen gewesen werden. Da fehlt dann auch jegliches authentisches Gefühl. Unser Bootsführer war rasant unterwegs, hat uns von seiner Kindheit in den Mangrovenwäldern berichtet und konnte uns trotz ungünstiger Mittagszeit Krokodile in freier Wildbahn zeigen. Ein tolles Erlebnis, was man nicht missen sollte. Die Natur ist unbeschreiblich schön und so anders als bei uns zu Hause, die Mangroven haben uns zutiefst beeindruckt. Das kleinste Postamt wurde auch noch kurz besucht und eine Karte an die Kita-Freundin geschrieben.

FLORIDA KEYS

Auf den Keys hatten wir uns, aufgrund der Fahrtzeit, für Key Largo entschieden, während die meisten sicherlich Key West bevorzugen, dort ist es lebendiger, aber man fährt auch nochmal zwei Stunden länger. Key Largo hat keinen Ortskern und wir waren gefühlt fast alleine in unserem Hotel, aber genau das war traumhaft. Manatees sind dort direkt vorbeigeschwommen und wir hatten eines der wenigen Hotels mit einem Strandabschnitt gewählt. Spannend waren morgentlich die Leguane auf dem Parkplatz, wo auch immer sie alle herkamen, der Parkplatz war voll und das war für uns mega aufregend. Die Tiere sind ganz schön groß und manches Mal schneller als man denkt, in jedem Fall super zu beobachten und das gerne länger! Da nicht nur die Tiere an Land hier spannend sind, sondern die Vielzahl an bunten Fischen und Korallen uns ebenfalls reizen, haben wir uns für eine Schnorcheltour im nahe gelegenen Naturschutzgebiet John Pennekamp Coral Reef State Park entschieden und wurden nicht enttäuscht – selbst Rochen konnten beobachtet werden! Während dieser Tour sind wir übrigens auch zum ersten Mal auf deutsche Touristen gestoßen. Die Strände im Nationalpark sind ansonsten nicht so toll, aber es gibt im Museum auch noch viel zu sehen, so dass man mehrere Stunden vor Ort verbringen kann. Zahlreiche Wassersport-Angebote runden das Angebot ab. Die restliche Zeit haben wir einfach am Strand und im Pool verbracht und das Wetter genossen.

MIAMI & MIAMI BEACH

Die letzten Stationen galten Miami und Miami Beach. Wir hatten uns für das Riu Plaza Miami Beach entschieden und dort auch den Mietwagen abgegeben. Ein fantastisches Hotel, mit jeglichem Komfort. Das Frühstück fiel auf unserer Reise in den Unterkünften meist sehr spärlich aus und bestand überwiegend aus Muffins und Bagels mit Frischkäse, aber in Miami Beach wurde richtig aufgefahren, alles was das Herz begehrt, auch Omeletts wurden frisch zubereitet. Nach den kleinen und ruhigen Hotels bekamen wir aber erstmal eine Art Kulturschock, denn es war einfach mal richtig voll überall – die Einsamkeit war wie weggeblasen. Am Strand war wieder etwas mehr Platz und so konnten wir sogar einen kleinen Babyhai sehen, der etwas zu dicht an den Strand gekommen ist. Am Beeindruckendsten sind aber ganz klar die bunten Life-Guard-Houses. Für mich ein Highlight und ich bin mehrfach die umliegenden abgelaufen um jedes in jedem Sonnenlicht einzufangen. Die Promenade am Strand führte direkt in das Zentrum von Miami Beach mit den typischen Art Deco-Häusern. Hier waren wir auch Kubanisch essen, es lohnt sich Reservierungen vorzunehmen, wir haben das schnell über das Handy gemacht, aber man kann das natürlich auch vor Ort persönlich machen. Das eine oder andere Kreuzfahrtschiff haben wir beim Auslaufen beobachten können, was mein Herz immer höher schlagen lässt!
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sind wir an einem Tag nach Miami gefahren, immer ein kleines Abenteuer, aber diese verkehren regelmäßig und sind sehr günstig im Vergleich zu UBER und LYFT. An der Bayside spielt sich das touristische Leben ab, erkennbar an einem großen Riesenrad, allerhand Souvenirläden und Restaurants. Bummeln lohnt sich und sicherlich auch am Abend den einen oder anderen Cocktail zu genießen, das passte in dem Fall nicht für uns mit zwei kleineren Kindern.

Die restliche Zeit wurde entspannt, erholt, geschwommen und genossen – die Reise war schließlich ein längerer Traum von uns. Die USA hat uns für einen Familienurlaub überzeugt, Florida ermöglicht es einem es langsam mit kleineren Kindern anzugehen und ist meine absolute Empfehlung. Wir haben viel erlebt und werden noch lange in Erinnerungen schwelgen!

Eure Lydia

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