Kalimera Kreta

Erstellt von Johanna Brügmann || Reisebericht Europa 

Kreta, eine der abwechslungsreichsten griechischen Inseln, hat Johanna Brügmann in den Bann gezogen. (09/2020)

9 Tage Urlaub / 2 Hotels / 1 Mietwagen / 3 Tagesausflüge / 4 Mal Gyros / 1 Tasche voller Souvenirs / Wundervolle Begegnungen mit großartigen Menschen!

Die griechischen Inseln haben von Beginn der Krise an strikte Maßnahmen zur Eindämmung des Virus durchgeführt. So sind die Zahlen auf den Inseln nie extrem angestiegen. Schnell wurden Hygienekonzepte entwickelt und die Hotels haben entsprechende Anpassungen vorgenommen. So stand dem Restart im Juni nichts im Wege. Seither ist weiterhin alles im „grünen Bereich“ – wortwörtlich. Denn laut dem eingeführten Ampelsystem ist Griechenland mit Grün eingestuft worden.
Wir hatten in den Sommermonaten einige Kunden auf Kreta, die alle sehr glücklich und zufrieden zurückgekehrt sind. Da unsere eigentlichen Reisepläne für 2020 nicht durchführbar waren bzw. sind, haben wir uns dann spontan dazu entschieden diese Insel zu besuchen und sind uns sicher, wir werden / wir müssen (!) noch einmal nach Kreta.
Wir haben oft Kunden, die mehrmals nach Kreta reisen oder auch Stammkunden in einigen Hotels sind. Ich kann ihre Sehnsucht nach dieser Insel nun voll und ganz nachvollziehen. Zum einen ist es die größte Insel Griechenlands und hat somit natürlich auch viel zu bieten, aber auch Flora und Fauna sind einfach beeindruckend mit den Bergen, den Olivenplantagen, der Küste und Stränden.  

Da wir uns nicht so leicht für ein Hotel entscheiden konnten (typisches Touristiker-Problem) haben wir einfach zwei Standorte gewählt. Für den Osten der Insel haben wir uns ein kleines Hotel, das „Minos Beach Art“, in Agios Nikolaos ausgesucht. So konnten wir fußläufig in die Altstadt schlendern. Auch haben wir hier nur Frühstück gewählt, um individuell in den Tavernen essen zu gehen und den griechischen Charme zu erleben. Im Westen haben wir ein ganz neues Hotel gebucht, welches diese Saison erst eröffnet hat, das „Pepper Sea Club“. Hier lag unser Fokus bei der Lage auf einem feinen, langen, flachabfallenden Sandstrand. Zur Pauschalreise haben wir uns einen Mietwagen gebucht, um auf den Transferbus zu verzichten und flexibel unsere Ausflüge zu planen.

Für die Einreise mussten wir uns 48 Stunden vor Abreise online registrieren. Das war innerhalb von 10 Minuten erledigt. Man erhält eine Bestätigungsmail und nachts am Abreisetag erhält man einen QR Code, welchen man bei Check-In am Flughafen und bei Einreise vor Ort vorzeigen muss. Angekommen in Griechenland kann es zu stichprobenartigen Corona Tests kommen. Wir waren nicht betroffen.
Hinweis zum Online Check In: Aufgrund des QR Codes, ist ein vorheriger Online Check-in bei Griechenland aktuell nicht möglich. Die Bordkarten werden erst nach Vorlegung des Codes am Flughafen erstellt. Der Flug war kurzweilig und mit Maske ausgestattet auch gut machbar.
Angekommen auf der Insel wurden wir mit hochsommerlichen Temperaturen von 30 Grad begrüßt. Schwups wurde fix das Outfit gewechselt und der Mietwagen entgegengenommen. Einen Mittelklassewagen empfehlen wir immer gern. Denn die Straßen sind schon sehr hügelig, viele Serpentinen, steile schmale Straßen. Da braucht man einen Wagen mit etwas Power.  

Die ersten vier Tage im „Minos Beach Art“ waren ganz klar typisch Griechenland für mich. Die Anlage ist sehr weitläufig mit verschiedenen weißen Bungalowgebäuden. Das Hotel liegt direkt am Meer und hat zwei kleine Badebuchten und an den Küstenabschnitten Badeplateaus. Überall Blumen, Obstbäume, kleine Terrassen – einfach sehr ansprechend.
Das Hotel hat beim Frühstück eine à-la-Carte Auswahl erstellt (zum Beispiel gr. Joghurt, Früchteteller, Pancakes etc.) und teilweise ein Buffet angeboten. Hier wurde immer auf Abstand geachtet und das Essen wurde auf den Tellern ausgegeben, sodass man sich nicht selbst bedienen konnte. Wir haben diese Lösung als sehr angenehm empfunden. Nur beim Weg zum Buffet galt Maskenpflicht. Jedes Mal, wenn man außerhalb des Hotels war, wurde Fieber gemessen. Natürlich wurde immer und ständig desinfiziert. Wir haben uns sehr sicher und wohl und nicht eingeschränkt gefühlt.
Das „Minos Beach Art“ arbeitet mit einer exklusiven App. Über diese kann man bequem einchecken, Tische reservieren, Room-Service bestellen, Wellness buchen und und und. Was uns auch sehr gefallen hat, dass an jedem Sonnenschirm, ob am Pool, Strand oder Küste eine Nummer notiert ist. Über die App kann man die Nummer eingeben und dann wird dir dein Getränk auch direkt dort serviert. Wirklich sehr cool, gerade bei einer so weitläufigen Anlage.
Die Bungalows sind im Boho Stil eingerichtet und sehr großzügig geschnitten. Nur eine Kleinigkeit, aber meiner Meinung nach ein großer Mehrwert: Das Badezimmer ist offen gestaltet mit separaten Räumen für Dusche und Toilette. So kann sich einer fertig machen und der andere parallel duschen.
Agios Nikolaos ist eine verträumte Hafenstadt mit vielen kleinen Gassen, charmanten Tavernen und besonderen Boutiquen. (Das einzige was mich schockiert hat: wir haben vier PELZ-Fachgeschäfte entdeckt; Warum? Pelzmantel, auf Kreta??? Für die Einheimischen? Für die Touristen? Wirklich verrückt…)

Wir haben auch einen Tagesausflug zur Richits Schlucht mit dem beeindruckenden Wasserfall, zur Küstenstadt Sitia, sowie ins künstlerische Dorf Kritsa unternommen. Die Wanderung kann man entweder im Landesinnere beginnen und über den Wasserfall bis zum Meer führen oder natürlich auch andersherum. Wir sind mit dem Mietwagen bis zum Strand gefahren und haben von dort die halbe Strecke zum Wasserfall und zurück erwandert. Die Route ist sehr gut markiert und führt idyllisch an dem Flusslauf entlang. Festes Schuhwerk ist unumgänglich und ausreichend Wasser sollte man auch dabeihaben. In Sitia und Kritsa waren wir einfach ein bisschen bummeln und haben die leeren Gassen genossen. Was uns wirklich auch sehr gut gefallen hat, dass es hauptsächlich kleine Geschäfte mit selbstgemachten Dingen gibt. Viele Künstler aus Kreta und ganz Griechenland zeigen ihre Kunstwerke und Accessoires. Auch die Fachgeschäfte für Produkte aus Olivenöl und -holz haben uns begeistert.

Nach unserer Zeit im Osten der Insel sind wir die Strecke zum zweiten Hotel durchgefahren. Das hat circa zwei Stunden gedauert. Die Kulisse ist aber wundervoll – immer entlang der Küste, traumhafte Ausblicke oder durch tiefe Schluchten. Im „Pepper Sea Club“ wurden wir auch sehr herzlich empfangen. Das Hotel hat am 01.07.20 geöffnet und einen grandiosen Start abgeliefert. Das Hotel war fast die komplette Saison ausgebucht und hatten bereits Wiederholer, die gleich kurze Zeit später noch einmal zu Gast waren, weil es ihnen so gut gefallen hat. Ich hatte ein intensives Gespräch mit dem Hotelmanager, der mir unter anderem auch die verschiedenen Zimmer zeigte und auch von den vergangenen Monaten und den Zukunftsplänen berichtete. Bei neu eröffneten Hotels zeigt die erste Saison oftmals Kleinigkeiten, die im theoretischen Planen nicht bedacht wurden bzw. beim Umsetzen doch anders als erwartet sind. So werden über den Winter im Hotel noch einmal einige Dinge erweitert, bzw. verändert. Das sind zum Beispiel andere Sonnenschirme, mehr Licht im Restaurant etc. Wir haben aber sicher nichts vermisst und haben uns sehr wohl gefühlt. So kann es nächstes Jahr also nur NOCH besser werden.
Ganz begeistert war ich über den Teamzusammenhalt im Hotel. Der Manager hat immer mal mit angefasst und die Kellner etc. unterstützt. Man merkte sehr, dass sich das Team versteht und gemeinsam agieren. Das merkt man als Gast und ist sehr positiv für das Miteinander. Wenn das Team happy ist, ist auch der Gast happy.  
Das „Pepper Sea Club“ ist ein reines Erwachsenenhotel, mit wenig Zimmern und direkter Strandlage. Der Strand ist sehr fein und das Wasser so klar, wie ich es noch nie erlebt habe (und ich war ja schon wirklich ein bisschen in der Welt unterwegs). Auch dieses Hotel ist dem Boho Stil angepasst und hat ein gemütliches hochwertiges Ambiente. Alle Zimmer sind liebevoll individuell eingerichtet. Hier hatten wir eine Superior Juniorsuite mit privatem Pool. Diese lag sehr ruhig in einem Blumenfeld eingebettet und hat viel Privatsphäre geboten. Das Hotel bietet Halbpension an und hat zusätzlich zu dem Hauptrestaurant ein à-la-Carte Restaurant. Die Ausstattung der Einrichtung, Möbel, Liegen etc. ist sehr hochwertig.
Auch hier wurde zu Corona Zeiten regelmäßig Fieber gemessen und fleißig desinfizieret. Abstand wurde stets eingehalten und Maskenpflicht bestand am Buffet. Hier wurde der Teller auch wieder vom Servicepersonal mit unseren Wünschen gefüllt.

Von Georgioupolis aus haben wir einen Tagesausflug zum Palmenstrand Preveli unternommen. Dieser liegt im Süden. Also wieder eine Fahrt durch Schluchten, entlang der Berge und durch kleine Ortschaften. Achtung: Der Parkplatz liegt oberhalb der Schlucht. Um zum Strand und dem Palmengarten zu kommen, muss man den steilen Abhang hinab (ca. 20 Minuten). Unten angekommen ist man ein bisschen in einer anderen Welt. War man eben noch auf Kreta, ist man nun in einem Dschungel mit Karibik-Flair. Es gibt hier zwar eine kleine Taverne, empfehlen würde ich aber, dass man sich ein kleines Picknick vorbereitet und den Tag dann am Strand und Flussbett verbringt, einen kleinen Spaziergang durch die Palmen unternimmt und in der Sonne entspannt.

Einen weiteren Ausflug haben wir in den Westen der Insel unternommen. Zuerst haben wir einen Stopp in Chania eingelegt. Auch hier erwartete uns eine charmante Altstadt, schöne Geschäfte und Lokale. Der venezianische Hafen lädt zum Verweilen ein. Danach fuhren wir weiter an der Küste entlang in den Süden nach Elafonisi. Ein einzigartiger Strandbereich mit rosafarbenem Sand und einer Lagune. Hier haben wir einfach die Seele baumeln lassen das Wasser genossen.

Vom Hotel aus waren es auch keine 15 Minuten bis nach Rethymnon. Hier waren wir öfters einfach für einen kleinen Spazierganz oder einen griechischen Snack zwischendurch.
Egal wo wir waren, im Hotel, in einer Stadt, in einem Lokal oder Geschäft – wir wurden immer herzlich empfangen und die Hygienekonzepte stets eingehalten. Wir haben auch tolle Gespräche mit Einheimischen, Hoteldirektoren und Mitarbeitern geführt.

Natürlich war es für uns als Touristen ein großer Mehrwert: die leeren Gassen, keine überfüllten Restaurants und einsame Strände. Wir hoffen aber trotzdem sehr, dass nächstes Jahr die Insel / ganz Griechenland wieder voller Leben ist und wir ganz viele von Ihnen in einen griechischen Traumurlaub schicken dürfen!
Ihre Johanna Brügmann

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